Jerusalem, 14. Januar 2019 – Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seit 2002 fast 2.000 Aktivisten nach Israel und in das Westjordanland entsandt, um sie in antiisraelischer Fürsprachearbeit auszubilden und sie in Gemeinden auf der ganzen Welt zu entsenden. Das Projekt wird zum Teil von europäischen und anderen Regierungen bezahlt, wie ein neuer Bericht von NGO Monitor feststellt.

Die antiisraelischen Aktivisten sind Teil des Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel (EAPPI), einer ÖRK-Leitinitiative. Die Teilnehmer werden geschickt, um das „Leben unter Besatzung zu bezeugen“. Diese ÖRK-Aktivität ist einzigartig und hat in anderen Konfliktgebieten keine vergleichbaren Projekte.

EAPPI missbraucht Touristenvisa, um nach Israel einzureisen, wo die Gruppe keinen rechtlichen Status hat. Die Seminare werden in Jerusalem von einem ÖRK-Mitglied, dem Jerusalem Interchurch Center (JIC), ausgerichtet. Auffallend ist, dass der Leiter des JIC, Yusuf Dahar, einer der Autoren des Kairos-Palästina-Dokuments ist, welches den Terror legitimiert, die antijüdische Theologie aufgreift und die jüdische Geschichte ablehnt. Ähnliche Ansichten wurden von einer Reihe von ÖRK-Vertretern geäußert.

Trotz der Vermarktung als Menschenrechtsprogramm unterstreicht die EAPPI ihre politische Motivation. Untersuchungen von NGO Monitor haben ergeben, dass viele Aktivisten nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer an einer Dämonisierung gegen Israel beteiligt sind, einschließlich BDS-Kampagnen und Vergleichen Israels mit der Apartheid in Südafrika und Nazideutschland. Die EAPPI-Rhetorik stützt sich zuweilen auf theologischen Widerstand gegen die Existenz Israels und geht in einen offensichtlichen Antisemitismus über.

Die Analyse von NGO-Monitor zeigt, dass die UNICEF und länderspezifische NGOs und kirchliche Organisationen, einschließlich der „Nationalen Koordinatoren“, die vor Ort rekrutieren und Spenden sammeln, EAPPI unterstützen. Zu den staatlichen Gebern zählen Großbritannien, Irland, Finnland, Dänemark, die Schweiz, Deutschland, Kanada und Japan. Von 2017 bis 2019 steuerte Norwegen fast 2 Millionen USD bei, während Schweden in den Jahren 2017 bis 2018 500.000 USD spendete.

Während ihrer „Touren“ durch die Westbank arbeiten EAPPI-Aktivisten eng mit UN-Organisationen und NGOs zusammen, die politisierte Anti-Israel-Kampagnen koordinieren. In dieser Funktion leistet die EAPPI „eine Menge Verwaltungsarbeit, die in die UN-Systeme eingespeist wird“. Die EAPPI arbeitet auch mit radikalen israelischen und palästinensischen politischen NGOs zusammen, einschließlich Gruppen, die sich für BDS einsetzen und / oder Israel „Kriegsverbrechen“ vorwerfen.

Der Gründer und Präsident von NGO Monitor, Professor Gerald Steinberg, erklärte: „Wir teilen unsere Forschungsergebnisse mit der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern im Rahmen einer informierten Diskussion über die Agenda und Finanzierung von EAPPI. Die Studie hebt die radikale Agenda der EAPPI hervor, die nicht die Menschenrechte fördert oder verteidigt, sondern eine Plattform für Konflikte und Antisemitismus darstellt. Wir haben zahlreiche Hinweise von christlichen und jüdischen Gruppen erhalten, die auf die zentrale Rolle der EAPPI-Alumni bei der Durchführung von BDS- und anderen Delegitimierungskampagnen hinweisen“.

Steinberg fügte hinzu: „Indem das EAPPI-Programm Israel herausgreift und klassische theologische Referenzen verwendet, macht es sich schuldig, Begriffe zu verwenden, die in der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Association als Antisemitismus definiert sind. Der ÖRK sollte stattdessen diese Definition übernehmen, die bereits von einer Reihe von Ländern und Parlamenten angenommen wurde“.

Zitate wurden aus dem Englischen von NGO Monitor übersetzt.

Lesen Sie den vollständigen Bericht (auf Englisch)