Am 9. März veranstaltet das Goethe-Institut in Tel Aviv eine Veranstaltung mit dem Titel „Presse- und Redefreiheit“. In der Veranstaltungsbeschreibung wird gefragt: „Welche Rolle spielen NGOs in einer offenen Gesellschaft? Was ist ihr sozialer Beitrag? Sollten sie besonders geschützt werden?“.

Das Goethe-Institut wird von der Bundesregierung gefördert. Das Institut vermittelt laut seiner Website „ein aktuelles Deutschlandbild und damit verbunden eine realistische und differenzierte Wahrnehmung unseres Landes im Ausland. Dafür erhalten wir vom Auswärtigen Amt institutionelle Förderung“. (Hervorhebung hinzugefügt).

Auf der israelischen Website wird das Goethe-Institut als „offizielles Kulturzentrum der Bundesrepublik Deutschland“ bezeichnet, welches „weltweit in seinem Namen auftritt… [In Israel] sind wir in allen Aspekten des interkulturellen Dialogs zwischen Deutschland und Israel aktiv. (Hervorhebung hinzugefügt)

Yuli Novak, Geschäftsführer von Breaking the Silence, ist einer von drei Vortragenden bei der Veranstaltung.

Die anderen sind der israelische Wissenschaftler Zeev Sternhall, der 2008 in seinem Haus körperlich angegriffen wurde, und der deutsche Journalist Markus Beckedahl, gegen den in 2015 durch Generalstaatsanwaltschaft wegen Hochverrats ermittelt wurde. (Die Untersuchung wurde „zum Wohle der Presse- und Medienfreiheit“ eingestellt)

Das Nebeneinander von Breaking the Silence und den anderen Diskussionsteilnehmern unterstützt stillschweigend das fälschliche Narrative des schikanierten, verfolgten und zum Schweigen gebrachten Opfers, die diese NGOs und ihre Verbündeten aufrechterhalten, um die Organisation vor Rechenschaftspflicht und kritischer Analyse zu schützen.

Das Fehlen von Rednern, die der politisierten und höchst kontroversen Position von Novak entgegenzutreten könnten, und das bei einer Veranstaltung, die durch ein durch die Bundesregierung gefördertes Institut veranstaltet wird, ist problematisch und widerspricht dem demokratischen Prinzip der informierten Debatte.