Einführung

Am 27. April veranstalten die israelischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) das Parents Circle Families Forum und Combatants for Peace ihre 15. jährliche Zeremonie zum „israelisch-palästinensischen Gedenktag“. Die Veranstaltung wird als „gemeinsame Zeremonie“ vermarktet, die „versucht, die Saat der Hoffnung zwischen beiden Seiten zu säen und Kriege zu beenden, die unseren geliebten Angehörigen das Leben gekostet haben“. Zu den „Partnern“ der Veranstaltung zählen Machsom Watch, Rabbiner für Menschenrechte, Standing Together, Other Voice und die politische Partei Hadash.

Zu den „Co-Sponsoren“ zählen zahlreiche israelische, amerikanische und deutsche NGOs, darunter IfNotNow, Kirchen für den Frieden im Nahen Osten, New Israel Fund, J Street, Allianz für den Frieden im Nahen Osten, T’ruah, AGIAMONDO (ehemals AGEH, Deutschland) und Ziviler Friedensdienst ( ZFD, ein Konsortium von staatlich finanzierten NGOs) sowie einzelne Kirchen und Synagogen. Keine palästinensischen NGOs scheinen an der Veranstaltung teilzunehmen und / oder sie zu sponsern.

Entgegen dem Bild der Organisatoren stellt die Veranstaltung einen engen, einseitigen Teil der israelischen Zivilgesellschaft dar und fördert ein palästinensisches Narrativ, welches eine unmoralische Gleichwertigkeit zwischen Terroropfern und Terroristen herstellt. Viele Hinterbliebene in Israel haben sich gegen die Sponsor-NGOs ausgesprochen, welche sich auf die ausschließliche israelische „Schuld“ fokussieren, die Legitimität des israelischen Narratives ablehnen und, explizit und implizit politischen Botschaften übermitteln. Während die Sponsoren behaupten, den Frieden voranzutreiben, gibt es dafür keine Beweise.

In diesem Jahr wurde im Gegensatz zu früheren Zeremonien die Förderung der Veranstaltung durch ausländische Regierungen, auch aus Deutschland (siehe unten), nicht veröffentlicht. Trotz mehr als 30 „Co-Sponsoren“, von denen viele von europäischen Regierungen finanziert werden (siehe unten), startete Parents Circle eine Crowdfunding-Kampagne, die mehr als 140.000 NIS (Stand 26. April) gesammelt hat. Es ist unklar, warum diese Mittel angesichts des Online-Formats der diesjährigen Veranstaltung benötigt werden.

NGO Event-Veranstalter

Parents Circle Families Forum (PCFF)

Combatants for Peace

  • Combatants for Peace behaupten zwar, „jeder Seite die Möglichkeit zu geben, die Erzählung der Anderen zu verstehen“, deren Aktivitäten spiegeln jedoch eine starke Verbundenheit mit der palästinensischen Agenda und Narrativen wider und geben „der Besatzung“ den größten Teil der Schuld für den Konflikt.
  • Zu den Förderern gehörten:  SchweizBrot für die Welt/EED (Deutschland), Rosa-Luxemburg-Stiftung (Deutschland), ZFD-Deutschland, New Israel Fund, und SIVMO.

Bisherige Deutsche Förderung

Im Laufe der Jahre wurde der „Alternative Gedenktag“ mit Mitteln der Bundesregierung durchgeführt.

Im Jahr 2018 (zuletzt verfügbar) erhielten Combatants for Peace nach Angaben des israelischen Registerführers für gemeinnützige Organisationen 42.343 NIS von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 48.937 NIS vom ZFD (Ziviler Friedensdienst) und 44.876 NIS von AGEH, um „die Gedenktagzeremonie zu unterstützen“. Die Fördermittel von der Rosa-Luxemburg-Stiftung wurden speziell für die „Finanzierung des Saals für die Gedenkfeier“ vorgesehen. Seit 2015 hat Rosa-Luxemburg-Stiftung rund 175.000 NIS für den alleinigen Zweck der Zeremonie gewährt. Das Büro von Rosa-Luxemburg-Stiftung in Israel weist außerdem hin, dass es die Zeremonie seit 2011 unterstützt.

Neben der Bereitstellung von Fördermitteln waren Deutsche Organisationen auch an einer Reihe anderer Funktionen beteiligt:

  • Am 24. April 2020 machte der Zivile Friedensdienst (ZFD) Werbung für die Veranstaltung.
  • 2018 nahmen Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung an der Veranstaltung teil und bezeichneten Combatants for Peace als „Stipendiaten“ der Stiftung. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat in der Vergangenheit in Deutschland eine Plattform für ein Live-Screening in einer ihrer Bildungseinrichtungen bereitgestellt.
  • In den Jahren 2019, 2018 und 2017 nahmen Mitarbeiter von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel an der Veranstaltung teil.